Bis auf Torjäger Sascha-Marc Reinholz trat der Spitzenreiter aus Bövinghausen mit seiner „ersten Elf“ an beim Gastspiel am Rosengarten. Bei nasskalter Witterung begann die Grundmann-Elf mutig und mit Selbstbewusstsein nach sechs Pflichtspielen ohne Niederlage. Mit Ballsicherheit und viel Positionswechsel suchte der designierte Aufsteiger Bövinghausen die Lücke in der kompakten Sölder Defensive, die immer wieder blitzschnell umschaltete über Patrick Johann und dem wieder von Beginn an spielenden Rithuschan Ketheeswaran, die immer wieder Lücken rissen in der sehr offensiv ausgerichteten Gäste-Elf.
Ein großer Schreckmoment für die erfolgsverwöhnten Gäste, als Söldes Marvin Koschinski bei der ersten VfR-Chance einen Kopfball an den Pfosten des TuS-Tores setzte (9.) und auch die zweite Torchance gehörte den Gastgebern, als „Rithu“ über den rechten Flügel die gesamte TuS-Abwehr überlief und mustergültig den aufgerückten Kevin Dölling bediente, dessen Schuss nur knapp das Tor verfehlte (15.).
Sölde blieb mutig, auch wenn in der Folgezeit Bövinghausen mehr und mehr das Kommando am Rosengarten übernahm, die mit vielen Ballpassagen die Spielkontrolle im Mittelfeld immer mehr übernahm, um dann blitzschnell den überragenden TuS-Torjäger Dennis Gazioch zu suchen, der dicht am Abseits seine Chance suchte.
Der permanente Druck der Gäste führte zu einer Serie von fünf Eckbällen und Eckball Nummer 6 führte zur 0:1 Führung von Bövinghausen, als Denis Ramadan im Rückraum völlig frei an den Ball kam und Söldes Schlussmann Stephane Preuß keine Abwehrchance ließ (30.) mit dem ersten Ball, der aufs VfR-Tor kam.
Bövinghausen blieb am Drücker und war vor dem Tor eiskalt. Die erste Unstimmigkeit in der VfR-Viererkette nutzte Torjäger Dennis Gazioch mit seiner ganzen Klasse zum 0:2 (36.), als er das runde Leder im rechten Eck versenkte, ohne das Stephane Preuß eingreifen konnte.
Nun spielte das Ergebnis der Elf von TuS-Spielertrainer Sven Thormann voll in die Karten. Mit großer Ballsicherheit im Spielaufbau wurden die Sölder zu einem riesigen Laufpensum gezwungen, welches sie mit großer Moral und Willen abriefen, so dass es zur Pause beim 0:2 blieb.
Das gleiche Bild nach Wiederanpfiff und Bövinghausen konnte sich auf seinen Torjäger Gazioch verlassen, der mit seinem 14.Saisontreffer zum 0:3 (51.) die frühe Entscheidung herbeiführte, auch wenn noch fast 40 Minuten zu spielen waren.
Sölde steckte nicht auf und spielte weiter forsch mit, aber die Gäste zogen sich nun weiter zurück und ließen die Grün-Weißen kommen, ohne aber die Ballkontrolle aus der Hand zu geben. Sie „verwalteten“ nun das Ergebnis, um dann immer wieder Torjäger Gazioch zu suchen, der aber immer öfter vorzeitig im Abseits stand.
VfR-Trainer Grundmann brachte frische Kräfte mit Samir Ghalem (61.), Kevin Marquardt (64.) und Mark Dubiel (78.) und „belebte“ seine Elf neu und wurde dann für den nimmermüden Einsatz belohnt, als Mark Dubiel aus 14 Metern den 1:3 Anschlusstreffer (81.) markierte und die Sölder belohnte. Mit dem Treffer im Rücken legte Sölde nach und bliess zur Schlussoffensive.
Ein abgefälschter Schusszwang TuS-Schlussmann Patrick Kunz zu einer Glanzparade (82.), bevor er einen Drehschuss von Rithuschan Ketheeswaran im letzten Moment um den Pfosten drehte (84.) und den 2:3 Anschlusstreffer mit seinem ganzen Können verhinderte und damit das Spiel endgültig entschied.
Der 1:4 Endstand durch Kimaz Hamza in der Nachspielzeit (90.+3) fiel nach klarer vorangegangener Abseitsposition, die aber ungeahndet blieb und so bleibt Bövinghausen weiter klar auf Aufstiegskurs, wenn auch der Sieg sicher um einen Treffer zu hoch ausfiel gegen eine VfR-Elf, die alles gegeben hatte.
Am kommenden Mittwoch reist die Grundmann-Elf zum Spiel der vierten Pokalrunde zum B-Ligisten FC Sarajevo-Bosna (Anstoß 19.45 Uhr), bevor am kommenden Sonntag zum Ende der Vorrunde Landesliga-Absteiger Mengede auf die Sölder wartet. (T.W.)